DroidBlind

Der folgende Artikel ist eine genehmigte Übersetzung und wurde zuerst auf Accessible Android veröffentlicht.

Google hat die Version 14.2 der Android Accessibility Suite, auch bekannt als TalkBack, zur Verfügung gestellt. Bevor wir jedoch fortfahren, sollten einige Punkte erwähnt werden:

1. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels - am 29. März 2024 - können die meisten Nutzer noch nicht auf diese Version aktualisieren. Auf der Seite des Play Stores wird immer noch die Version 14.1 angezeigt. Entsprechend dem Vorgehen von Google scheint der Rollout regional zu erfolgen.
2. Selbst wenn ihr die Android Accessibility Suite 14.2 von Websites wie APK Mirror installiert, lassen sich die erforderlichen Daten für Bildbeschreibungen und nicht beschriftete Schaltflächen nicht herunterladen.
3. Bei der Verwendung von Android 14 wird die Installation der Android Accessibility Suite 14.2 von einer anderen Quelle als dem Play Store höchstwahrscheinlich dazu führen, dass euer Telefon nicht mehr reagiert, da ihr zunächst die Berechtigung für eingeschränkte Einstellungen erteilen müsst. Ihr benötigt also entweder sehende Hilfe oder einen anderen Bildschirmleser, der euch dabei hilft.
4. Einige der erwähnten neuen Funktionen sind nicht wirklich neu, und die Redaktion von Accessible Android konnte noch nicht herausfinden, warum Google darauf besteht, sie in die Liste der 14.2-Funktionen aufzunehmen.

Die Schlussfolgerung aus all dem ist, dass es besser ist, auf das Update der Android Accessibility Suite 14.2 im Play Store zu warten, wenn ihr Probleme mit der Installation und der Bildbeschreibung vermeiden wollt.

Was ist neu in der Android Accessibility Suite 14.2?

Nach dieser nicht gerade kurzen Liste von Vorbehalten und Warnungen wollen wir nun einen Blick auf die Neuerungen in Googles neuestem Angebot werfen.

Mehr Kontrolle über Bild- und Symbolbeschreibungen

In TalkBack 14.1 konnten Nutzer Beschreibungen für Bilder, Symbole und Texte aktivieren oder deaktivieren. In TalkBack 14.2 besteht diese Möglichkeit immer noch, aber es gibt eine dritte Option, nämlich das Element nur zu beschreiben, wenn es nicht beschriftet ist. Bisher wurden mit aktivierter Einstellung nur unbeschriftete Elemente beschrieben. Nun hat Google das Verhalten der Einstellung dahingehend geändert, dass die Beschreibung immer ausgelesen wird, auch wenn das Element ein Label hat. Die neue Option, nur unbeschriftete Elemente zu beschreiben, entspricht also dem Verhalten, das Nutzer in der vorherigen Version hatten, wenn Beschreibungen aktiviert waren.

Die Qualität der Bildbeschreibungen hat sich übrigens nicht geändert, d.h. wenn die Beschreibungen in TalkBack 14.1 ungenau, unvollständig oder kurz waren, werden sie auch in TalkBack 14.2 das gleiche Verhalten zeigen.

Korrekturlesen statt Rechtschreibprüfung

Was TalkBack 14.2 Korrekturlesen nennt, ist eigentlich eine weitere Variante der bestehenden Rechtschreibprüfung. Die Bezeichnung ist allerdings eher irreführend, da TalkBack 14.1 dies bereits alles kann. So werden neben der neuen Funktion auch Grammatik- und Rechtschreibfehler erkannt. Sie beschränkt sich aber auf das Wesentliche. So wird z. B. ein fehlendes Leerzeichen nach einem Satzzeichen nicht als Fehler gewertet. Auch der Fehler, dass Vorschläge nicht buchstabiert werden, wenn man nicht Google TTS verwendet, bleibt bestehen.

Neuer Bereich für Sprache und Lautstärke

Mit TalkBack 14.2 hat Google die Einstellungen für Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke in den Einstellungsbereich für Ton und Vibration verschoben. So können Nutzerinnen und Nutzer diese Einstellungen direkt im TalkBack-Fenster vornehmen. Zu beachten ist, dass man die Lautstärke nach wie vor ändern kann, indem man einen Finger auf den Bildschirm legt und eine Lautstärketaste drückt, und dass sich die Sprechgeschwindigkeit über die Lesesteuerung ändern lässt.

Die älteste neue Funktion: Anrufannahme mit zwei Fingern

Google erwähnt das Annehmen von Anrufen mit einer Zwei-Finger-Geste als neues Feature für TalkBack 14.2, aber dies als neues Feature aufzunehmen ist, nun ja, etwas merkwürdig. Diese Funktion gibt es schon lange und wurde anscheinend mit Android 12 eingeführt. Es ist erwähnenswert, dass man diese Aktion auch in Android 11 verwenden konnte. Aber da Mehrfingergesten in Googles Version von TalkBack zu dieser Zeit nicht verfügbar waren, außer für einige Pixel-Telefone, mussten die Benutzer sie einer Einfingergeste zuweisen.

Braille Ergänzungen

In TalkBack 14.2 wurden neue Befehle für die Interaktion mit Braillezeilen hinzugefügt. Im Abschnitt über die neuen Funktionen von TalkBack 14.2 werden neue Befehle zum Wechseln zwischen Überschriften, Steuerelementen und Links sowie ein Befehl zum Abspielen oder Anhalten von Medien erwähnt. Wir konnten jedoch keine Befehle zum Abspielen oder Anhalten von Medien finden, und die Befehle für Überschriften, Steuerelemente und Links waren bereits in TalkBack 14.1 vorhanden. Wir konnten nicht testen, ob sich bei der Verwendung dieser Befehle etwas geändert hat. Außerdem hat Google erwähnt, dass neue Sprachen hinzugefügt wurden, aber bis jetzt wissen wir nicht, um welche Sprachen es sich handelt.

Zusammengefasst

Damit ist die Liste der Neuerungen und Verbesserungen von Google TalkBack 14.2 fast vollständig. Sollten wir weitere Neuerungen entdecken, werden wir diesen Artikel aktualisieren.

Quelle: Accessible Android